foto von Peter Katlein, 2004

Walther Soyka,

geboren 1965 in Wien, spielt seit 1983 die chromatische Wiener Knopfharmonika
(mehr Info dazu hier).
Nach 20 Jahren, 7 CDs und über 1500 Konzerten mit Roland Neuwirths Extremschrammeln gelingt im Jahr 2003 der Sprung in die Selbständigkeit.
Soyka ist mit-Gründer von mittlerweile
13 Ensembles.


  •  Soyka Solo (CD 2003) ist zunächst logisch als Weiterentwicklung der Improvisationsprojekte hier (akkordeonfestival d'accord 2000, mit Richard Klammer, Uli Fussenegger und Florian Tuchacek) und halbwüdl (hallamasch 2001, mit Ernestine Halbwidl und Thomas Palme). Vom Laptop werden per Orgelpedal Klangflächen, Geräusche und Rhythmen abgerufen, die als Basis für Improvisationen im Bewusstsein von mehreren hundert Jahren Wiener Musikgeschichte dienen.
    Diese Musik eignet sich als akustisches Ambiente für Filme, Vernissagen oder Feste, sie war nicht zur konzertanten Aufführung gedacht.
foto von Mario Lang, 2004
  •  Aus einem Arrangementauftrag des Klangforum Wien (Schönberg und die Schrammelbrüder, 2007 als CD bei col legno erschienen) entsteht 2001 das Workshopkonzept Familie Pischinger, das die Ursuppe der Hochromantik, also die Wienerische Ethnomusik des 19. Jahrhunderts, von der Transkription über die Interpretation bis zur stilgerechten Improvisation durchleuchten will. Gründungsmitglieder sind die Geigerinnen Gunde Jäch und Barbara Konrad, sowie Anatoliy Olshanskiy (Kontra - Gran - Gitarre). 2003 erscheint eine Mini-CD mit fünf der schönsten Aufnahmen aus dieser intensiven Zeit. Live gibt es die Familie derzeit als Duo mit Anatoliy Olshanskiy und als Trio mit Martina Reiter (Geige).

  •  Zur selben Zeit beginnt die spannende Freundschaft mit dem Komponisten und Zithervirtuosen Karl Stirner. Seit 2002 entwickelt das Duo Soyka Stirner neuartige Genussmittel auf der brodelnden Basis der Altwiener Schrammelmusik.

  •  Unter dem Label vienna.e-waltz verbindet der Schüler Joey Barons und Fred Friths (music unlimited '91) den improvisierenden Zugang zur Wienermusik mit anderen, als freier bekannten Genres, wie Jazz, Free-Jazz oder auch elektronischer und elektroakustischer Musik. Ähnliche Ziele verfolgt auch Hannes Löschel mit seiner grandiosen Stadtkapelle, der Soyka seit 2005 angehört.

  •  Die Liebe zur lebenden Literatur führt den gelernten Buchhändler immer wieder zu Kooperationen mit Dichterinnen und Dichtern. 2004 kommt die "Schrammeloper" babel,n (nach Auszügen aus dem gleichnamigen Buch von Ferdinand Schmatz) im Rahmen des Steirischen Herbst im Kunsthaus Mürz zur Uraufführung, 2007 Eberhard Petschinkas Hörspiel "Metall, Engel, Zungen".

  •  Um die Summe der Erfahrungen zu bündeln, kommt es 2007 zu einer weiteren, längst fälligen und bestimmt nicht letzten Gründung: Im neuen Walther Soyka Trio teilen die organischen Partner Peter Havlicek (Kontragitarre) und Clemens Fabry (Geige) Spielfreude und einen reichen Erfahrungsschatz.

  •  2008 beginnt die Freundschaft mit dem großen Wiener Dichter und Singer-Songwriter Ernst Molden, die bis zum Sommer 2009 bereits um drei CDs und vier Bühnenvarianten reicher ist. Anfangs treten die beiden im Duo auf, kurz nach Erscheinen der Werke 'wien' und 'foan' ist Soyka Teil der somit sechsköpfigen Ernst Molden Band, dann wird das Trio- und Quartettprojekt 'ohne di' mit Willi Resetarits und Hannes Wirth in der nonfoodfactory produziert und es gibt Konzerte mit all diesen Formationen.

  • Unzählige Videos, Artikel, Interviews und Publikationen aller Art später kommt es zum - tatsächlichen - Quantensprung:

MOLDEN, RESETARITS, SOYKA, WIRTH
Ho rugg

(Monkey. MONCD112/Rough Trade, www.monkeymusic.at , www.ernstmolden.at , www.williresetarits.at , soyka.nonfoodfactory.org , www.alasac.com )
2013,Vinyl und CD, 12 Tracks, 39:00

Das alte Wienerlied ist tot. Und das neue steckt in der Krise. Es wirkt angefressen von der österreichischen Gemütlichkeit, angekränkelt von einer konzertanten Aufführungspraxis universitär bestens ausgebildeter junger Musiker, die auf Schönklang und nicht auf Wagnis aus sind, ausgehöhlt durch ein Dialektbewusstsein, das sich mit Sprachspielen und menschelnden Kalauern zufrieden gibt. Um aus dieser misslichen Situation herauszukommen, braucht es einen Quantensprung. Genau den vollbringen die vier Granden Molden, Resetarits, Soyka und Wirth, allesamt bewährte Aktivposten der Wiener Szene. Alle zwölf Titel wurden live eingespielt, und statt Angst vor falschen Tönen und in Virtuosentum gefärbtem Schönklang zu haben, feuert Hannes Wirth seine Stromgitarre mit Brachialgewittern ab, sodass Neil Young oder Marc Ribot ihre Freude hätten, taucht Walther Soyka sein Akkordeon eben nicht in Weinseligkeit, singen Willi Resetarits und Ernst Molden Lieder mit zwingender Eindringlichkeit. So gelingt es ihnen, typisch wienerisch zu klingen und gleichzeitig eine Musik zu spielen, die auf der Höhe der Zeit ist und nicht in die Formensprache der Altvorderen verfällt. Ein Quantensprung, tatsächlich!

Harald Justin (folker)


PRESSE- und andere nette STIMMEN


Der Akkordeonist und Komponist Walther Soyka baut mit knappen Mitteln (Bassklarinette, Flöte und Theremin) lebendige, präzise formulierte Neutonwelten und tonale Hörbrücken.(Kronenzeitung) 

Raffinierte, atmosphärisch dichte Klangeleganz von Flöte, Klarinette, Akkordeon und Robert Hofmanns schaurig zum Schwingen gebrachtes Theremin runden das feine kleine Musik-Abenteuer der Wiener Taschenoper und der Grazer Oper ab.(Kleine Zeitung)

... einer der besten Harmonikaspieler des Landes.
(Mirjam Jessa, Ö1 - Expertin für Musik aus allen Richtungen)

... wichtigster Spieler und Wiederentdecker der Alt-Wiener Schrammelmusik.
(Friedrich Lips, Akkordeon-Links)

... "absolute Weltklasse" ist er. Eigentlich meiden sie (die Strottern) die "Quetsch´n", weil sie Gitarre und Geige erschlägt, doch die von Soyka ist die "feinste, musikalischste, spannendste".
(Klemens Lendl, Die Strottern, im Interview mit wien-web)

... grandios und die Inszenierung tragend die musikalische Bearbeitung von Walther Soyka, der live mit Harmonika und Synthesizer ein Arrangement von Schrammeln und Dudeln in Variationen überspielt.
(Korso - Kunst/Kultur über babel,n)

... in Wien längst Synonym für die zärtlichste Kraft, die man aus
einer "Budowitzer", der antiken Schrammelharmonika, geschenkt bekommen kann!
(Peter C. Ahorner, Dichter)


foto von Peter Katlein, 2003
... kurzum: Eine dieser Figuren,
ohne deren bienenfleißige Initiative und historische Neugier ethnische Musikszenen nie zusammenkommen und sich auch nie weiterentwickeln.
(Richard Schuberth, Internationales Akkordeonfestival 2004)

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2008